Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 2. Theil | |
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aus einem nahen Haine drang, dorthin gelockt. Als ich am Orte ankam, sah ich, daß es von einem großen Schweine herrühre, welches eine Anzahl Eingeborner mit Gewalt am Boden festhielten, während ein muskulöser Kerl sich vergeblich bemühte, dem armen Thiere mit einem kurzen schweren Knittel tödtliche Hiebe auf den Schädel beizubringen. Immer fehlte er sein zerrendes und zuckendes Opfer, aber trotz seiner Erhitzung und Athemlosigkeit fuhr er ununterbrochen in seinen Bemühungen fort, und nachdem er eine genügende Anzahl von Schlägen gethan hatte, um eine ganze Heerde Ochsen zu schlachten, streckte er endlich mit einem wohlgezielten dröhnenden Schlage das Schwein todt zu seinen Füßen hin.
Ohne das Blut aus dem Körper zu lassen, packten vier Wilde denselben gleich jeder bei einem Bein, und trugen ihn nach einem Feuer, welches zu dem Ende schon angezündet war, über welchem sie das Schwein hin und her schwangen und von den Flammen belecken ließen. Augenblicklich verrieth der Geruch versengender Borsten den eigentlichen Zweck des Verfahrens. Nachdem dasselbe glücklich beendet war, wurde das Thier etwas vom Feuer entfernt, wo die Eingeweide ausgenommen und als etwas Vorzügliches sorgfältig bei Seite gestellt wurden, worauf der ganze Körper tüchtig mit Wasser ausgewaschen wurde. Nachdem nun ein großes grünes Tuch, welches aus den langen dicken
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/65&oldid=- (Version vom 1.8.2018)