Seite:Michael Hummelberger. Eine biographische Skizze.djvu/19

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Allerdings, als Hummelberger’s Buch erschien, war bereits eine ziemliche Menge grammatischer Handbücher über Deutschland verbreitet. Da ich in nächster Zeit an einem anderen Orte über die griechischen Grammatiker in Deutschland (im XVI. Jahrh.) berichten werde, brauche ich hier auf den Gegenstand nicht weiter einzugehen und erwähne nur in Kürze, dass mir bis zum Jahre 1534 beiläufig vierzig Werke über griechische Grammatik bekannt sind, die meist auf die Arbeiten der byzantinischen Grammatiker, vor Allem des Man. Chrysoloras, Th. Gaza, K. Laskaris, Moschopulos u. A. basiren, und entweder einfache Leselehren oder aber ziemlich eingehende, mehr oder minder praktische grammatische Lehrbücher sind. Es gab damals schon so viele Lehrbücher, dass Melanchthon, wie G. Simler, Ceporinus u. A. von der Ueberproduction, die in dieser Richtung zu bemerken sei, sprechen. Hummelberger’s anspruchloses Schriftchen verdient diesen Vorwurf wohl nicht, betrachten wir seine Einrichtung. Der Vorrede des Rhenanus folgt das Alphabet – freilich nur die einfachsten Lautzeichen; seltenere Formen der Buchstaben und Abbreviaturen, wie sie sich in den Dragmata des Oekolampad und anderswo finden, sind ausgeschlossen. Daran schliesst sich die Divisio literarum, dann die Capitel de pronunciatione literarum, de pronunciatione diphthongorum, de collisione vocalium, de syllabis, dann eine ziemlich eingehende und recht klare Accentlehre, worauf zu den partes orationis übergegangen wird, deren Hummelberger acht unterscheidet. Hierauf folgt das Paradigma des Artikels, dann die zehn Declinationen des Substantivums – er rechnet fünf einfache und fünf contracta – denen stets allgemeine Gesetze folgen. Sehr kurz sind Numeralia; Adjectiva und Pronomina behandelt, von den letzten beinahe nichts als Paradigmata gegeben. Der übrige, grössere Theil des Buches ist dem Verbum gewidmet, dem sich – auf einigen Seiten – Einiges über Adverbium, Praepositionen und Conjunctionen anschliesst. Der ganze Grundriss zählt 124 Seiten. Den Schluss bildet folgendes Gedicht des J. Oporinus an den Leser:

Empfohlene Zitierweise:
Adalbert Horawitz: Michael Hummelberger. Eine biographische Skizze. S. Calvary & Co., Berlin 1875, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Michael_Hummelberger._Eine_biographische_Skizze.djvu/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)