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Diverse: Miscellaneen

wo immer viele und wohlhabende Juden wohnten. Hier wurde er Schwiegersohn eines in der dasigen Gegend wohlbekannten und ziemlich bemittelten Juden, Namens Maul, und handelte, wie die meisten seiner Mitbrüder, nach Schweinfurt, wohin er fast täglich, den Quersack auf dem Rücken, seine Wanderschaft antrat. Anfänglich soll es mit seinem Handel nicht recht von statten gegangen seyn. Denn es gibt Leute, welche es wissen können, die behaupten, daß er eben auf dem Punct gestanden habe umzuwerfen, als ihm mit einemmahle und ganz unvermuthet ein Glücksstern aufging. Der damahlige Prälat des Klosters Bildhausen, Cistercienser Ordens, bekam den Einfall, sich in seinem Gotteshause durch Anschaffung eines ausserordentlich großen silbernen Crucifixes und einer recht herrlichen mit kostbaren Steinen besetzten Monstranz zu verewigen. Die Ausführung dieses Einfalls wurde seinem Hofjuden, einem ehemahligen Viehhändler zu Klein-Eibstatt, aufgetragen. Als dieser in der Sache keinen Rath wußte, wandte er sich an den gelehrten Rabbi Samuel Wolf, und das Verlangen des Prälaten wurde in kurzem nach Wunsch befriediget. Durch diesen Handel bekamen Wolfens Umstände

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 479. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_1,_4).pdf/3&oldid=- (Version vom 20.8.2021)