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Diverse: Miscellaneen

Indeß veranlaßte diese Unzufriedenheit (wie es fast immer der Fall zu seyn pflegt) die Waldenburgischen Unterthanen insbesondere zu verschiedenen Ausschweifungen. Sie schoßen eigenmächtig das Wild tod, wo sie es sahen; benachrichtigten alsdenn den Revier-Jäger davon, daß er es holen ließe; bezahlten ihm Schußgeld, und nahmen noch oben drauf das Stück selbst um den bestimmten (leidentlichen) Preis.

Beyde Fürsten thaten aber auch das ihrige, um diesen Klagen abzuhelfen. Der Fürst von Waldenburg besonders befahl, ohne Gnade und Barmherzigkeit das Wild tod zu schießen; ja er erlaubte jedem seiner Unterthanen, zu desto sicherer Beruhigung, selbst Antheil an dem Treibjagen zu nehmen, und zu schießen, was ihm kam.

Nun sind seit dem Herbst und Winter dieses Jahres schon weit über 200 Stück Rothwildpret erlegt worden. Eine für das Oberamt Waldenburg sehr beträchtliche Anzahl; und die Bauern sind, was den Wildstand anbetrifft, nun zufrieden.

Auch im Hohenloh-Kirchbergischen ertönten Klagen: allein man achtete nicht sonderlich darauf, weil sie in der That, im Durchschnitt, zu übertrieben waren. Die Jäger machen es inzwischen hier, wie überall. Sie sind es, die alle Klagen über den Wildstand, als ganz übertrieben vorzustellen suchen. Sie können nie genug Wild auf ihren Wildbahnen haben. Ja auch bey dem größten Überfluß geben sie die Anzahl desselben in ihrem Bezirke immer überaus mäßig und klein an; und soll hie und da zur Abstellung der Beschwerden

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_3).pdf/26&oldid=- (Version vom 11.9.2022)