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andern Belohnung für seine Tugend und Frömmigkeit und Lehre und Beyspiel für seine jüngern und ältern Mitbrüder. Von seinem Fürsten und dem ganzen Hofe, von dem Gelehrten und dem Bürger in gleichem Grade geschätzt, geliebt und betrauert, wurde seine Beerdigung, ohne Prunk und laute Feyerlichkeit, durch die allgemeine Theilnehmung eine der rührendsten, die wir hier gesehen haben. Der fromme Mann, in seinem ganzen Leben ein Freund der Stille und ein Feind aller Täuschung, hatte es selbst vor seinem Tode befohlen: daß seine Beerdigung in der Stille vollzogen und nur bey seiner Einsenkung ein von ihm selbst verfertigtes Grablied, eines der letztern und schönsten Producte seines für die Religion und die Erbauung stets arbeitenden Geistes, abgesungen werden sollte. Was Pfranger verordnet hatte, geschah den 13 Jul. frühe um 7 Uhr auf eine wirklich feyerliche und für das Herz rührende Weise. Der allgemeine Schmerz über seinen frühen Hintritt legte sich in einem Zeugnisse dar, das mehr als aller Lobspruch ist, den wir ihm nur immer geben können. Alles, die herzogl. Dienerschaft sowohl, als die Bürgerschaft, eilte zu seinem Sarge, um ihn zu seiner Ruhestätte zu begleiten,

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_3).pdf/9&oldid=- (Version vom 11.9.2022)