Seite:Nachricht von dem Ahornwasser.pdf/2

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beste sogenannte Geblütsreinigung; es stillt alle krampfhafte Zufälle und convulsivische Bewegungen; es lindert alle Schmerzen; dämpft alle widernatürliche Hitze und allzuheftige Bewegung unsers Geblüts; befördert und erleichtert vornämlich den Urin und Brustauswurf; es feuchtet an und hebt die Trockenheit; es ist auch ein gutes Nahrungsmittel für die Abgezehrte u. s. w. Und dieses geschieht alles auf die gelindeste Art und ohne die geringste Gefahr; auch die schwächsten Personen, alte und junge, können es gebrauchen, entweder als eine Frühlingscur zur Vorbauung, oder zur Heilung vieler schon gegenwärtiger Krankheiten.

 Von diesem Ahornwasser werden täglich 1 oder 2 Maas frisch oder überschlagen als ordentliches Getränk genommen. Es hält sich zwar etliche Tage gut, doch ist es besser, wenn es bald getrunken wird.

 Es wird in den Ahornbaum 2 Schuh hoch vom Boden eine Scharte eingehauen, diese schadet dem Baum nichts, woraus vom Anfang des Märzmonats innerhalb 4 bis 5 Wochen 15 bis 20 Maas helles süsses Wasser in das untergesetzte Gefäß lauft, nachdem die Witterung ist.

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Nachricht von dem Ahornwasser in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 621. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nachricht_von_dem_Ahornwasser.pdf/2&oldid=- (Version vom 7.10.2022)