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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellung Dresden 1770 Architektur.djvu/16

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schönen Hauptsimse, mit halb erhabner Arbeit, mit Brustbildern und Gefäßen gezieret.

Der zweyte Riß des Herrn Baumeister Ritters bestehet in der Ansicht eines Hauses nach dem Garten zu, das er im Jahre 1768 zu Neufchatel von gehauenen Steinen erbauet hat. Dieses Haus zeigt einen Unterbau von bäuerischem Werke, wechselsweise mit Bogenthüren und Bilderblinten eingetheilet; auf beyden Seiten verbreitet es sich mit zwey Altänen, die bis ins Hauptgeschoß gehen. Dieses Geschoß ist im Mittel mit ionischen Säulen und an Ecken mit Wandpfeilern erbauet. Die Säulen tragen eine Zacke, die man für einen Austritt halten könnte, wenn nur ein Geländer darauf gezeichnet wäre. Der mittlere Vorsprung hat drey Bogenstellungen, beyde Seiten aber bestehen aus drey langen Fenstern mit Stichbögen. Auf dieses Hauptgeschoß folgt ein oberes kleines mit seinem Gesimse, das anstatt des Gibels mit einem Postamente, daran ein Schild stehet, so von zwey Kindern gehalten wird, verzieret ist, das Dach darauf ist nach deutscher Art, mit einigen Kapfenstern durchbrochen. So klein als dieses Gebäude ist, so ist dennoch die Baukunst daran groß. Und eben so zeigt der dritte Riß, der das Grabmal eines Sohnes für seinen Vater vorstellt, die erhabenen Gedanken des Erfinders. Es bestehet aus einer Wand, mit großen Füllungen abgetheilet, in derer Mitte sich eine doppelte Höhlung oder Nische befindet, die rings herum gar artig mit kleinen Vierecken von Mosaischer Arbeit verzieret ist. Aus dieser Höhlung tritt ein Sarg mit dem schmalen Ende auf einer Zacke hervor, der die Gestalt eines Aegyptischen Sarges von Feigenholze