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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellung Dresden 1770 Architektur.djvu/9

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Ordnung stehen. Mit diesen nun ist das Obertheil der Kirche acht und zwanzig Ellen hoch. Die darauf folgende römische Ordnung verschmälert sich wieder, und zeigt ganz allein die Breite des verjüngten Thurms, die nicht mehr als acht und zwanzig Ellen beträgt, und nur eine einzige Arkade einschließt. Ich habe hierbey gemerkt, daß der Thurm auch anfängt, sich hinterwärts zu ziehen; und daß daher die gekuppelten Säulen zwar übereck über einander bis zu oberst auf einem Senkstriche stehen, sich aber vorwärts zusammen ziehen, jedoch so, daß die Säulen auf die Nebenpilaster der Thüre zutreffen, und immer noch gegründet zu seyn scheinen, und es auch in der That, obwohl rückwärts, sind. Dieses ist eben der große Stein des Anstoßes der mehresten Baumeister bey Verjüngung der Thürme. Bey alledem wird der Thurm viereckicht; jedoch mit abgeschnittenen Kannten, und setzt auch hier nicht jähling ab, sondern ist durch ein Paar wohl geschweifte Seitenrollen mit dem Untertheile verbunden, die sich am Ende über den Eckpilastern der obern Kirche in einem Schnirkel mit überschlagenen Palmen winden. Die vordern Anschwünge, besonders der gekuppelten Säulen, ziehen sich als geschweifte Postamente zurück, und sind mit Rauchfäßern und Andachtsleuchtern verkleidet, wie sich denn auch das mittelste Postament über der Arkade zurückschweifend erhöhet, mit einer Bogenverdachung gedeckt, und in seinem Felde mit einem Medaillon, der sich auf die heil. Sakramente beziehet, verzieret ist: oben darauf stehet ein Kreuz.

Ich bin vielleicht zu weitläuftig in Beschreibung dieser Anschweifung gewesen; allein, ich habe doch zu