Unterhandlung mit Abdul Kerim. An der Base lehnen ebenfalls zwey Gemälde: die Audienz Repnins bey dem Sultan, und das andere den Staatsbesuch bey dem Großvezier vorstellend.
Sechszig Dessertteller, welche zu jenem Servis gehören, viele Fruchtkörbe, Schaalen, und die zu deren Auszierung gewählten Prospekte, Schlachten, Studien nach Wouvermann und Berghem, Gemmen und Gemälde anderer Gattung, waren deutliche Beweise, wie sehr auch der Geschmack der sächsischen Porcellanmanufaktur in näherer Verbindung mit der Akademie der Künste gewonnen habe. Dieser Aufsatz war ein Beweis von unsers Schenau Reichthum in Zusammensetzungen, und die Ausführung war für die bey der Manufaktur angestellten Künstler rühmlich ausgefallen. – Bedarf nun noch, mein Theuerster, mein Eifer, Ihnen das alles zu erzählen, einige Rechtfertigung? Ich denke so wenig, als die Sache selbst einige Apologie nöthig hat. Ein Land wie Sachsen, dessen Stärke auf seiner innern Industrie beruht, das so trefliche Manufakturen und Fabriken hat, in dem der Handel zu so einer blühenden Größe aufgewachsen ist, kann der Künste des Geschmacks unmöglich entbehren. Bearbeitung der Erde und ihrer Produkte, mit den Künsten verbunden, sind die Grundsäulen des innern Wohlstands polizirter Staaten, und seit Europa Manufakturen und Künste in seinem Schooße aufzunehmen, zu nähren und durch sie sein Haupt über andere Welttheile zu erheben angefangen hat,
Unbekannt: Ueber die Dresdner Gemäldeausstellung vom Jahres 1781. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1781, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Gem%C3%A4ldeausstellung_Dresden_1781.djvu/34&oldid=- (Version vom 30.9.2024)