sich wie ein grosser Balken gegen Osten und nach dem Adler hin ausdehnte. Dies erzählt auch Hevel nach dem Mönche Simon Dunkelmensis. Er zeigte sich im Anfange des Februar und an den folgenden Tagen im Westen. Man konnte aus der Lage seines Schweifes schliessen, dass sein Kopf der Sonne sehr nahe war. Er war von der Sonne, sagt Matthäus von Paris, ungefähr eine Elle weit entfernt. Von der dritten (oder genauer der sechsten) bis zur neunten Stunde ging ein grosser Lichtstrahl von ihm aus. Eben so war der sehr feurige Komet beschaffen, welchen Aristoteles im 1. Buche seines Meteor 6 beschreibt. Sein Kopf zeigte sich, wie er sagt, nicht am ersten Tage, weil er vor der Sonne, oder wenigstens in ihren Strahlen unterging. Am folgenden Tage konnte man ihn eben bemerken, weil er sich um einen sehr kleinen Abstand von der Sonne entfernt hatte, und gleich nach ihr unterging. Wegen seiner ausserordentlichen Helligkeit (d. h. des Schweifes) zeigte sich sein Kopf noch nicht, da er ganz von Feuer bedeckt war, aber hierauf (fahrt Aristoteles fort), als er (d. h. der Schweif) anfing, weniger glühend zu sein, bekam man das Gesicht, (d. h. den Kopf) des Kometen zu sehen und sein Glanz erstreckte sich bis zum dritten Theile des Himmels (d. h. bis 60°). Er erschien im Winter (im vierten Jahre der 101. Olympiade) und nachdem er bis zum Gürtel des Orion gestiegen war, verschwand er daselbst. Der Komet von 1618, welcher mit einem sehr grossen Schweife aus den Sonnenstrahlen hervortrat, schien den Sternen 1. Grösse gleich zu kommen, oder sie selbst zu übertreffen; man hat aber viel andere grössere Kometen gesehen, welche sehr kleine Schweife hatten. Es hat deren gegeben, welche nach der Erzählung Einiger dem Jupiter, andere, welche der Venus, und noch andere, welche selbst dem Monde an Grösse gleich kamen.
Wir schliessen aus dem Bisherigen, dass die Kometen Körper von derselben Art, wie die Planeten sind, und dass sie sich in sehr excentrischen Bahnen um die Sonne bewegen. Wie unter den Planeten, welche keine Schweife haben, diejenigen die kleinsten sind, welche sich in den kleinsten Bahnen bewegen und der Sonne am nächsten kommen; so ist es wahrscheinlich, dass diejenigen Kometen, welche in ihrem Perihel der Sonne am nächsten kommen, viel kleiner als die übrigen sind, damit sie durch ihre Anziehung die Sonne nicht stören.[1] Uebrigens überlasse ich die Bestimmung der grossen Axe der Kometenbahnen und ihrer Umlaufszeiten der Zeit, wo man die Umläufe der nach einer langen Zwischenzeit zurückkehrenden Kometen, welche dieselben Bahnen beschreiben, mit einander vergleichen kann. Inzwischen wird der folgende Satz einiges Licht über diese Untersuchung verbreiten können.
§. 60. Aufgabe. Die gefundene Bahn eines Kometen zu verbessern.
Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 497. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/505&oldid=- (Version vom 1.8.2018)