Seite:Nikolaus Pfriem, ein fränkischer Weinhäcker und besonderer Künstler nebst der Beschreibung seiner Kunstwerke.pdf/3

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Reisen in den meisten Provinzen Teutschlands kam er endlich wieder nach Wirzburg. Eben damahls bauten die Dominicaner eine neue Kirche. Hier sah unser Künstler viele Arbeit vor sich, und um sich der Verschönerung dieser neu zu erbauenden Kirche ganz zu widmen, wurde er Dominicaner-Bruder und erhielt den Namen Christoph. Der schöne Chor, die meisten Statuen, Engel, Cherubinen dieser geschmackvollen Kirche sind Bruder Christophs Arbeiten. Ich besuchte ihn einst im Kloster und fand ihn mitten in der Arbeit. Rings um ihn lagen auf dem Boden Engel und Cherubim, von allerley Formen, und in den manchfachsten Stellungen. Indem ich sie mit Aufmerksamkeit betrachtete, sagte Bruder Christoph: „solche Kinder fabricire ich. Wenn sie mir nicht gefallen, haue ich ihnen Hände und Füße ab, bisweilen auch gar den Kopf, und setze ihnen andere daran, bis sie da stehen, wie ich es wünsche.“ Als die Kirche fertig war, wurde Bruder Christoph von seinen Klosterobern häufig auf den Termin geschickt. Diese kleinen Reisen zerrütteten seine Gesundheit, er verlor die Schärfe seiner Augen, und mit ihr die ehemahlige feurige Liebe seiner geistlichen Brüder – er starb: aber in seinen manchfachen