zurück. Am 19. April aber überfiel der General Graf von Fürstenberg mit kaiserlichen und bayerischen Truppen die Stadt, nahm sie nach kurzem Widerstand ein und plünderte sie gänzlich aus. Hierauf ergab sich sogleich auch das Schloß Albeck, in welches nun eine bayerische Besatzung gelegt wurde (v. Martens 405).
Die Kriegsleiden dauerten fort und in dem Bericht über den Zustand des Landes vom 20. November 1640 heißt es: „Sulz ist durch immerwährende Einquartierung ruinirt und das Amt steht leer, im Städtlein Dornhan sind von Jahr und Tag her nicht drei oder vier Bürger mehr vorhanden.“ Die meisten Bewohner des flachen Landes waren umgekommen oder hatten sich geflüchtet und die Feldgüter lagen unangebaut da. Dennoch mußten immer neue Steuern und Contributionen umgelegt werden und die Einquartierung dauerte fort. Im Februar 1641 erschienen die weimarischen Truppen vor der Stadt, erstürmten sie am 21. Februar und hieben die bayerische Besatzung nieder, zogen aber bald wieder ab. Hierauf kam im April eine Streifschaar von 15 Mann aus Hohentwiel, welche das von nur 13 Bayern besetzte Schloß Albeck einnahm, nach muthiger Gegenwehr aber am 19. Juni an die Bayern zurückgeben mußte (Martens 422).
Am 29. August 1642 erschien der Generalfeldzeugmeister von Mercy mit kaiserlichen und bayerischen Truppen am Mühlbach, nahm sein Hauptquartier zu Vöhringen und brach erst am 14. September wieder auf. Am schlimmsten ging es im Juli und August 1643, als die kaiserlichen und bayerischen Truppen den Marschall Guebriant auf seinem Rückzuge über Sulz verfolgten; denn die Stadt und ihre Umgegend wurde rein ausgeplündert, ihre Bewohner vielfach mißhandelt (v. Martens 440, Mone Quellensamml. zur bad. Landesgesch. 2, 428); vier Tage lang lag das Hauptquartier des Herzogs von Lothringen zu Sulz; die Kriegskosten von Stadt und Amt in diesem Jahre wurden auf 73.437 fl. berechnet. Im Jahr 1644 dauerten nicht nur die Quartiere fort, sondern es mußten auch zur Belagerung von Rottweil Frohnen geleistet werden. Am 18. (28.) Februar 1646 nahm Oberst Widerhold von Hohentwiel aus Sulz durch Überfall ein, nahm mehrere bayerische Dragoner, welche die Besatzung bildeten, gefangen, und kehrte mit reicher Beute aus den von Erpressungen gefüllten Quartieren des Feindes in seine Bergfeste zurück. Durchmärsche und Einquartierungen dauerten auch in den letzten Jahren des Krieges fort und erschöpften die schwachen Kräfte der Bewohner vollends ganz und hörten erst 1650 völlig auf, nachdem die Bayern
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 087. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/087&oldid=- (Version vom 1.8.2018)