welches nach seinem Willen in dem Fall des kinderlosen Ablebens seines einzigen Sohnes Ludwig unter Bedingungen, unter welchen eine Stiftung für arme Tübinger Stipendiaten war, an das württembergische Herzogshaus fallen sollte, und da der Sohn 1653 als württembergischer Oberhofmeister unbeerbt starb, wirklich fiel (Württ. Jahrb. 1837, 336 ff.).
Ein zweites in Sulz angesessenes Adelsgeschlecht waren die Ungericht von Sulz, welche den Ungerichtshof bei Ober-Ifflingen zunächst von den Herren von Neuneck zu Lehen trugen. Bertholdus dictus Ungericht de Sulze überließ 1228 all seine Zehnten in Rexingen dem dortigen Johanniterhaus (Schmid, Mon. Hohenb. 13). Heinrich Ungericht wurde 1434 zum Abt von St. Georgen gewählt (resignirte 1457). Einen Theil des Sulzer Zehnten trug die Familie schon im 14. Jahrhundert von Württemberg zu Lehen (Sattler, Grafen, 4. Beil. Nr. 61). Frühe siedelte ein Zweig nach Stuttgart über. Hans Ungericht war 1399 allda Bürgermeister (Pfaff, Gesch. von Stuttg. 1, 420).
Ein angesehenes Geschlecht waren auch die Faulhaber, welche bereits 1278 vorkommen.
Bedeutend war ferner die Familie Schwigger (Schweigher), welche seit dem Ende des 14. Jahrhunderts sich bemerklich macht. Johann Schwigger war von 1457 bis zu seinem Ableben 1467 Abt vom Kloster St. Georgen. Salomo Schweigger, 1551 in Sulz geboren und in der Klosterschule zu Alpirsbach und im theologischen Stift zu Tübingen gebildet, kam 1577 mit dem kaiserlichen Gesandten Joachim von Sinzendorf als Gesandtschaftsprediger nach Konstantinopel, besuchte von da aus 1581 Palästina, von wo er noch in demselben Jahre nach Tübingen zurückkam. In seiner Heimath wurde er 1583 Stadtpfarrer zu Grötzingen; von hier kam er 1589 als Prediger nach Franken, wo er, zuletzt an der Marienkirche zu Nürnberg angestellt, im Jahr 1622 verstarb. Seine merkwürdige Reisebeschreibung erschien unter dem Titel: Eine newe Reyßbeschreibung auß Teutschland nach Constantinopel und Jerusalem. Nürnberg 1608. 4. Dritte Ausg. 1619.
Ausgezeichnete Sulzer aus dem vorigen und jetzigen Jahrhundert sind:
Immanuel Gottlob Brastberger, geb. den 10. April 1716, Sohn des Dekans, in den württembergischen theologischen Seminarien gebildet, 1738 Garnisonsprediger in Ludwigsburg, 1745 Pfarrer in Ober-Eßlingen, 1758 Dekan in Nürtingen, wo er den 13. Juli 1764
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/106&oldid=- (Version vom 1.8.2018)