verschied. Ein frommer, durch seine immer wieder neu aufgelegten Predigten über die Ordnung des Heils noch heut zu Tag segensreich fortwirkender Prediger.
Magnus Friedr. Roos, geb. den 6. Sept. 1727, gleich dem Vorhergehenden gebildet, 1766 Decan in Lustnau, 1784 Prälat in Anhausen, 1788 Assessor des größeren landschaftlichen Ausschusses, gestorben zu Anhausen den 19. März 1803. Er war ein tüchtiger Lehrer der Religion, unter den Pietisten als Schriftsteller berühmt; sein Lieblingsfach war eine dem Mysticismus nicht abgeneigte Ascetik.
Joseph Gottlieb Kölreuter, geb. den 27. April 1733, Sohn des Apothekers, studirte in Tübingen Medicin, wurde badischer Oberhofrath, Professor der Naturgeschichte und Oberaufseher des botanischen Gartens in Carlsruhe, wo er am 11. Nov. 1806 starb. In der Geschichte der Botanik ist er namentlich durch seine Versuche über die Bastarderzeugung im Pflanzenreiche epochemachend.
Joh. Mich. Armbruster, geb. den 1. Nov. 1761, Sohn des Rosenwirths, erhielt seine höhere Bildung in der Carlsakademie zu Stuttgart, war 1782 u. ff. Secretär bei Lavater in Zürich und privatisirte 1786–99 kümmerlich in Constanz. Als Dichter, Herausgeber des Schwäbischen Museums und als Volksschriftsteller, welcher gegen die französischen Revolutionsideen zu wirken suchte, machte er sich bekannt. Im Jahr 1801 wurde er in Wien als Polizei-Commissär angestellt, 1805 allda als Hofsecretär bei der obersten Polizeistelle. Er redigirte sofort Zeitungen, namentlich den „Wanderer“. Den 14. Jan. 1814 starb er durch Selbstmord.
Karl Ferd. Heinr. Ludwig, geb. den 6. Oktober 1784, Sohn des geistlichen Verwalters, lernte die Apothekerkunst in Kirchheim, wurde Gehilfe in einer Apotheke in Amsterdam, seit 1806 in der Capstadt, darauf allda Besitzer einer Tabaksfabrik und eines Bankgeschäfts. Ungemein verdient machte er sich durch eine Stiftung an seine Vaterstadt (s. unten) und durch wiederholte Schenkungen mit größten Zeit- und Geldopfern angelegter Naturaliensammlungen und außereuropäischer Geräthschaften und Waffen an das K. Naturalienkabinet und die K. Kunst- und Alterthümersammlung in Stuttgart und an verwandte Institute seines Heimathlandes. Er wurde deßhalb von dem König von Württemberg 1837 in den Freiherrnstand erhoben. In der Capstadt durch die nützlichen und wohlthätigen Anstalten, welche er ins Leben rief oder doch unterstützte, großer Ehre genießend, starb er daselbst den 27. Dec. 1847. (S. schw. Chron. v. 25. Febr. 1849.)
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/107&oldid=- (Version vom 1.8.2018)