Zum Inhalt springen

Seite:OAB Sulz.djvu/161

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

13. Juni 1402 denselben Besitz für 80 fl. auf Wiederlosung an Cuno von Brandeck.

Am 6. März 1539 verglichen sich Boll und Oberndorf wegen Viehtriebs und Weidegangs in der Halde ob der Boller Steig und es wurden Marksteine auf dem Rain ob der Steig bis ans Heiligenholz vor Boll auf der Ecke und von da bis zu dem Stein auf der Brandsteige gesetzt: was unterhalb derselben liegt, gehört mit Grund und Boden Oberndorf (Köhler, Oberndorf 160).

Den großen und kleinen Zehnten in Boll kaufte das Augustiner-Kloster in Oberndorf 1470 von Georg von Leinstetten für 450 Pfund Heller und im Jahr 1521 wurde Jacob Steiner hiemit im Namen des Klosters von K. Karl V. beliehen (Petrus Suevia sacra 642). Im Jahre 1750 hatte dasselbe Kloster in der Gegend auf Schlath genannt einen Markungsstreit mit Boll (Köhler a. a. O. 67).

Früher war Boll Filial der Remigiuskirche in Oberndorf (Köhler a. a. O. 42).


Brittheim,

Gemeinde III. Klasse mit 321 Einw. wor. 5 Kath. – Dorf, Filial von Bickelsberg; die Kath. sind nach Binsdorf eingepfarrt.

Brittheim liegt 21/2 Stunden südöstlich von der Oberamtsstadt an der Vicinalstraße von Rosenfeld nach Oberndorf, nur eine starke Viertelstunde von dem Mutterort, mit welchem es nach Lage, Klima, Bodenverhältnissen etc. übereinstimmt. Der nicht große, meist aus ansehnlichen Bauernhäusern bestehende Ort ist freundlich, reinlich gehalten und verräth die ehemalige Wohlhabenheit der Einwohner, die übrigens in neuerer Zeit theilweise gewichen ist, jedoch bei Einzelnen immer noch getroffen wird.

Das uralte Kirchlein, welches Eigenthum des Ortsheiligen ist, wurde in den Jahren 1860–61 in einem sehr ansprechenden germanischen Style erneuert und gereicht nicht nur dem Ort, sondern auch der Umgegend zur besonderen Zierde, indem der Thurm mit seinem spitzen, schlanken Zeltdach weithin sichtbar ist.

Der um die Kirche gelegene, mit einer Mauer versehene Begräbnißplatz wurde im Jahr 1852 aufgegeben und dafür an der östlichen Seite des Dorfs ein neuer angelegt.

Das im Jahr 1833 in der Mitte des Orts neu erbaute Schulhaus enthält außer dem Lehrzimmer und der Wohnung des Schulmeisters, auch noch die Gelasse für den Gemeinderath. Ein Gemeindeback- und Waschhaus ist vorhanden. Gutes Trinkwasser liefern

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/161&oldid=- (Version vom 1.8.2018)