alter Grabstein, von dem nur noch ... obiit ... de Giltlingen leserlich ist.
Der früher um die Kirche gelegene Begräbnißplatz wurde aufgegeben und dagegen im Jahr 1829 ein neuer außerhalb (nördlich) des Orts angelegt.
Das hoch und angenehm gelegene Pfarrhaus wurde in den Jahren 1847–49 in einem sehr ansprechenden modernen Styl massiv und zweckmäßig erbaut.
Das Schulhaus, welches 2 Lehrzimmer, die Gelasse für den Gemeinderath und die Wohnung des Schulmeisters enthält, ist ein ansehnliches Gebäude, das im Jahr 1846 seinem gegenwärtigen Gebrauch übergeben wurde.
Es besteht ein Armenhaus für Leinstetten und Bettenhausen, gestiftet im Jahr 1550 von obigem Hans Marx dem ältern von Bubenhofen auf die 6000 fl., welche ihm seine Gattin Catharina von Rechberg zugebracht hatte. Im Ort befindet sich eine Mahlmühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang und eine Ölmühle; beide werden von der Glatt in Bewegung gesetzt. Außerhalb des Orts steht am Heimbach eine Säg- und Ölmühle mit Hanfreibe. Ein Hammerwerk mit Schmelze, Conrad Buhl gehörig, wurde im Jahr 1858 im Ort an der Glatt erbaut; daselbst wird alt Eisen verschmolzen und wieder zu Radschienen, Radschuhen, Achsen, Hufstäben, klein Eisen etc. verarbeitet. Die Fabrikate finden in der Umgegend ihren Absatz.
Etwas getrennt vom Ort liegt nahe der Vereinigung des Heimbachs mit der Glatt, das ritterschaftliche Schloß; es wurde im vorigen Jahrhundert von dem früheren Besitzer Frank im Rococostyl erbaut. Das alte Schloß, welches in der Nähe stand, ließ Oberst Freiherr von Batz in den 1840ger Jahren abbrechen und dagegen das gegenwärtige Schloß namhaft verschönern. Das Gebäude ist mit geschmackvollen Gartenanlagen umgeben, an die sich ein schönes mehrere Morgen großes Baumgut anlehnt. Überdieß gehören zu dem Schloß etwa 30 Morgen Felder und 70 Morgen Waldungen, über die ein Verwalter gesetzt ist; die Feldgüter sind an Ortsbürger verpachtet.
Gutes Quellwasser, das 12 laufende Brunnen liefern, ist in Menge vorhanden. Periodisch fließende Quellen kommen mehrere vor, von denen der sog. Äpfelbrunnen der bedeutendste ist. Wie schon angeführt wurde, vereinigen sich am Ort die Glatt und der Heimbach; beide Gewässer werden für die Flößerei benützt, die von dem Ort an sehr an Bedeutung gewinnt und eine Haupterwerbsquelle
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/205&oldid=- (Version vom 1.8.2018)