Die Zahl der Ziegen, welche von unbemittelten Familien der Milch wegen gehalten werden, nimmt zu.
Das Fischrecht im Heimbach, der Forellen führt, hat die Gemeinde.
Vicinalstraßen sind nach Fürnsaal, Wälde, Loßburg und Unter-Brändi angelegt.
Die Gemeinde hat kein Vermögen, die Stiftung dagegen besitzt 20 Morgen Waldungen und 3800 fl. Kapitalien; letztere muß an der Schulbesoldung und an der Unterhaltung des Schulhauses zu Ober-Brändi 2/3 tragen.
Zunächst des Orts stehen auf einem gegen das Heimbachthal vorgeschobenen Hügel die Ruinen der ehemaligen Burg Sterneck, welche nur auf der Seite gegen das Dorf natürlich zugänglich, daselbst aber mittelst eines tiefen Grabens befestigt war; über denselben führen die Reste einer steinernen Brücke, welche ohne Zweifel an die Stelle einer Zugbrücke trat. Die Burgruinen bestehen aus den Resten eines gegen 50′ hohen, viereckigen Thurms, aus dessen oberem, sehr zerfallenen Theile mehrere Tannen malerisch emporgewachsen sind. Überdieß finden sich noch Überbleibsel des ehemaligen Mantels, der Ringmauern und ein gegenwärtig noch benütztes Kellergewölbe. In diese Ruinen hat sich in neuerer Zeit ein Bauernhaus eingeschlichen, das auf den Trümmern der ehrwürdigen Burg erbaut wurde. Die Burg ist Eigenthum der Gemeinde.
Eine hiesige Hofstätte verkaufte 1511 Wilhelm von Bach an das Kloster Alpirsbach.
Zu der Gemeinde gehören:
b. Dottenweiler, 3/8 Stunden nordwestlich von dem Mutterort am Anfang eines Thälchens ziemlich geschützt, übrigens hoch gelegen. Der aus einzelnen zerstreut stehenden Bauernwohnungen bestehende Weiler theilt im Allgemeinen die natürlichen, ökonomischen und landwirthschaftlichen Verhältnisse mit dem Mutterort, nur ist der naßkalte Boden noch unfruchtbarer und erzeugt häufig saures Futter. Die schulpflichtigen Kinder besuchen die Schule in Wälde. Trinkwasser ist hinreichend vorhanden.
c. Geroldsweiler (alt: Gerhitwiler 1300 Mai 8 St. A., Gerhardswiler 1499, Geroltzweiler 16. Jahrh., Geratweiler Breyer Elementa 100 z. J. 1749), liegt 1/2 St und nördlich von Sterneck in einer muldenförmigen, vor rauhen Winden geschützten Vertiefung und hat fruchtbaren Boden, ziemlich gute Obstzucht und einen tüchtigen Viehstand. Die fleißigen und geordneten Einwohner waren früher
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/255&oldid=- (Version vom 1.8.2018)