nun innerhalb desselben bis nach Mainhardt läuft, während sie von ihrer oben genannten Überschreitung bei Mettelberg bis Grab außerhalb desselben in einem ziemlich namhaften Bogen zog.
Zur Deckung und Überwachung dieser Straße, soweit sie außerhalb des Grenzwalls zog, legten nun die Römer Befestigungen (Vorschanzen) an, wie auf dem Köpfle, 1/4 Stunde westlich von Hornberg und auf dem Hörle, westlich von Hinter-Langert; sie bestehen aus lange hinziehenden Gräben und Wällen und werden von dem Volke ebenfalls Schweingräben genannt. Außer diesen Verschanzungen scheint der Sattel des Höhenzuges zwischen dem Fornsbach und der Roth, über den die Straße nach Vichberg führt, verschanzt gewesen zu sein, weil diese Stelle allgemein „auf der Schanze“ genannt wird. Auch 1/4 Stunde südlich von Wolfenbrück findet man noch Überreste einer Schanze; ohne Zweifel hatte auch die Hunnenburg zur Deckung dieser außerhalb des Limes laufenden Straße beitragen müssen. Nebenbei mögen diese Verschanzungen zur Vertheidigung des Einganges in das Murrthal und der bei Murrhardt gelegenen Grenzgarnisonsstadt gedient haben.
Endlich haben wir noch einer Straße zu gedenken, die ohne Zweifel von den Römern angelegt wurde und häufig noch Spuren der ursprünglichen Pflasterung trägt; sie lief von Sulzbach den Bergrücken hinaus in den Wall Roßstatt, weiter durch die Walddistrikte Greut und Brenntenhau, 1/4 Stunde südlich am Warthof vorüber und vermuthlich weiter nach Oberstenfeld.
Altgermanische Überreste, wie Grabhügel, sind im Bezirk bis jetzt nicht aufgefunden worden, dagegen entdeckte man Grabstätten, aus einer späteren (fränkischen) Periode, sog. Reihengräber bei Oppenweiler auf den Kirchhofäckern und bei Zell; letztere enthielten Waffen, Schmucksachen, worunter von Silber, Gefässe-Fragmente etc.; auch aus den Kreuzäckern bei Strümpfelbach entdeckte man alte Gräber, ob sie aber der fränkischen oder einer späteren Periode angehörten, läßt sich nicht mehr ermitteln.
Von Schlössern, Klöstern, Burgen, Burgruinen und Stellen ehemaliger Burgen, Schanzen etc. finden sich im Bezirk:
1) Ganz oder zum größten Theil erhaltene Schlösser, Burgen, Klöster etc.: das Stift und das Schloß in Backnang, das Schloß Ebersberg, das Kloster Murrhardt, das Schloß des Freiherrn v. Sturmfeder in Oppenweiler, das Schloß Reichenberg, das Schloß Lautereck in Sulzbach und das Jagdschloß Katharinenhof auf der Markung Strümpfelbach.
2) Größtentheils oder ganz abgegangen sind folgende Burgen, Schlösser, Klöster etc.:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/121&oldid=- (Version vom 1.8.2018)