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die Schafe (Bastarde), deren 200 Stücke auf der Markung laufen, werden von den Besitzern überwintert.

Die unbedeutende Fischerei steht den Privaten zu; in den fließenden Gewässern kommen Forellen, Schleien, Stichlinge, auch Krebse, – in den Seen Karpfen vor.

Von Stiftungen bestehen die von Kaufmann Schuler in Heilbronn mit 400 fl., dann der Antheil an der Murrhardter Armenstiftung durch Lostrennung von derselben mit 200 fl., ferner von einzelnen Privaten 75 fl. Die Zinsen dieser Stiftungen werden zur Armenunterstützung, wozu sie von jeher bestimmt sind, verwendet.

Wie schon oben angedeutet wurde, führte der römische Grenzwall unter der Benennung Schweingraben durch den östlichsten Theil des Orts, der seinen Namen diesem großartigen Römerwerk verdankt. In Grab selbst wurden schon römische Gebäudereste und ein rund ausgemauerter römischer Brunnen aufgedeckt, auch westlich vom Ort fand man Spuren von Grundmauern und überdieß wurden schon Bruchstücke römischer Gefässe von Siegelerde, römische Ziegel, Schwertgriffe, eine schön erhaltene Lampe von Bronce etc. aufgefunden; wir dürfen daher mit aller Gewißheit annehmen, daß bei Grab ein römischer Wohnplatz gestanden hat. Etwa 1/8 Stunde südöstlich von Grab befindet sich der sog. Götzenbrunnen. Eine alte, ohne Zweifel römische Straße führt von Murrhardt her über Murrhärle, Trauzenbach nach Grab und verband die bei Murrhardt gestandene römische Niederlassung mit der bei Grab; von da lief sie südlich an Schönbronn vorüber und hatte die Richtung gegen Hall.

In der Eichelesklinge und beim Götzenbrunnen soll es geisten.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Hohenbrach, 1/2 Stunde südwestlich vom Mutterort auf dem Berg gleichen Namens sehr hoch mit ausgedehnter Fernsicht (s. oben) gelegen.

c. Mannenweiler, hat 3/4 Stunden südöstlich von Grab eine hohe Lage auf einer ziemlich großen, flachen, mit Liassandstein bedeckten Kuppe, von der man eine ausgedehnte, sehr schöne Fernsicht genießt. Auf der Markung liegt ein 230 Morgen großes Gut, worunter 100 Morgen Wald, das Friedrich Schlipf und Ludwig Weller gehört.

d. Morbach, liegt 3/8 Stunden südöstlich von Grab auf einem Flachrücken zwischen dem Morbach- und dem Götzenbrunnenbach-Thälchen.

e. Rösersmühle, liegt an der Roth 1/2 Stunde nordwestlich von dem Mutterort.

f. Schönbronn, nur 1/4 Stunde nordöstlich von Grab, auf der gleichen Hochfläche mit diesem gelegen.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/187&oldid=- (Version vom 1.8.2018)