g. Schönthalerhöfle, hat 1/4 Stunde nordwestlich vom Mutterort eine abgeschiedene Lage über dem sog. Schönthal.
h. Trauzenbach, 1/2, Stunde südwestlich vom Mutterort am südöstlichen Fuß des Bergs Hohenbrach über dem Trauzenbach-Thälchen gelegen. Etwa 1/4 Stunde nördlich vom Ort kommt die Benennung „Schanz“ vor.
Die politische Gemeinde Grab wurde erst den 13. Mai 1848 aus früheren Parzellen von Murrhardt und Sulzbach gebildet. In alten Zeiten waren die Bestandtheile derselben beinahe sämtlich weinsbergisch, kamen auch erst durch die verschiedenen Organisationen im Beginn dieses Jahrhunderts vom Oberamt Weinsberg zum Oberamt Backnang (s. oben VII, 1); nur Trauzenbach war löwensteinisch und wurde den 2. Jan. 1441 mit der Grafschaft Löwenstein von deren Besitzern an Kurpfalz verkauft (Act. Theod. palat. 1, 366), jedoch gehörte die dortige Bauerschaft, als des Klosters Murrhardt Lehensleute, von Alters her in das Ruggericht und den Gerichtsstab gen Murrhardt (Lagerb. v. 1698/1701). Zehenten zu Mannenweiler bekam das Kloster Adelberg schon den 22. Jan. 1284 durch Albrecht von Ebersberg geschenkt. Hohenbrach, Rösersmühle und Schönthalerhöfle sind wohl neueren Ursprungs.
Das Kloster Murrhardt war überhaupt in dem Bezirk der Gemeinde stark begütert. Wenn auch die von dem Chronicon Murrhardtense aufgeführte Schenkung von Zehenten zu Graben an dieses Kloster durch eine nicht näher bezeichnete Adelheid sich auf keine Urkunde zurückführen läßt, so besaß dasselbe doch in späterer Zeit zu Grab und Schönbrunn den großen und kleinen Fruchtzehenten (den Novalzehenten hatte die Kellerei Weinsberg), zu Morbach, Mannenweiler und Trauzenbach den großen Zehenten und an den drei erstgenannten Orten auch erbliche Lehenhöfe, Hellerzinsen und Gülten.
Seit 1844 fand in Grab durch den jeweiligen Stadtvikar von Murrhardt monatlich eine Predigt statt, mit der sich nach und nach die Feier der Sakramente verband; durch königliche Entschließung wurde den 6. April 1851 hier eine vorerst durch einen ständigen Pfarrverweser zu besorgende Pfarrei gegründet und den 28. Nov. 1862 diese Pfarrei erstmals definitiv besetzt. Sie wird gebildet theilweise aus früheren Filialien von Murrhardt: Grab, Schönbronn, Mannenweiler, Morbach, Trauzenbach, Hohenbrach, Schönthalerhöfle und Frankenweiler (dieses noch zur politischen Gemeinde Murrhardt gehörig), theilweise von Mainhardt: Rösersmühle, theilweise von Oberroth: Marhördt mit Mühle, Marbächle und Ofenberg (polit. Gemeinde Oberroth, O.-A. Gaildorf).
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/188&oldid=- (Version vom 1.8.2018)