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b) Erlach, Glashütte, 1/2 Stunde südöstlich vom Mutterort gelegen. Näheres s. unten.

c) Klein-Erlach, auch Unter-Gmachreich genannt, liegt 1/4 Stunde nordwestlich von Groß-Erlach, gehört theilweise zu Groß-Erlach und theilweise zu Neufürstenhütte (s. unten).

d) Liemersbach, hat 1/2 Stunde östlich von Groß-Erlach eine freie Lage oben an dem Thalabhang gegen die Roth. Der unter Staatsaufsicht stehende Ort ist unbemittelt und die Einwohner, die zusammen nur etwa 150 Morgen Feld besitzen, suchen hauptsächlich durch Taglohnarbeit ihr spärliches Auskommen zu sichern. Eine Schule, an der ein Lehrer unterrichtet, ist vorhanden.

e) Ober-Fischbach, auch Gmachreich genannt, liegt nur 1/4 Stunde westlich von Groß-Erlach, die Einwohner sind ganz unbemittelt und nähren sich meist durch Taglohnarbeit.

f) Mittel-Fischbach, auch Ranzenhof genannt, liegt abgeschieden im engen, waldigen Fischbachthal, 1/2 Stunde südwestlich vom Mutterort und

g) Unter-Fischbach, nur 1/8 Stunde unterhalb letzteren Orts.

Wenn in der Urkunde vom 2. Jan. 1441, in welcher die Grafen Georg und Heinrich von Löwenstein ihre Grafschaft an Kurpfalz verkaufen (Act. Theod. palat. 3, 366), zwischen Trauzenbach und Berwinkel auch „das Weiler Erbach ein Theil“ aufgeführt wird, so kann hier wohl nur an eines der beiden Erlach gedacht werden, welche zu Ende des vorigen Jahrhunderts auch unter dem Namen Ober- und Unter-Erlach vorkommen. Auch in der Folge gehörten Groß- und Klein-Erlach, die Glashütte und Liemersbach zur Grafschaft Löwenstein und bildeten einen Bestandtheil der Gemeinde Sulzbach; jedoch erscheint in Staatshandbüchern des vorigen Jahrhunderts Klein-Erlach oder Neu-Erlach auch als Theil des Böhringsweiler Stabs vom Amt Weinsberg, es ist dies wohl derselbe Theil von Klein-Erlach, welcher im Staatshandbuch von 1835 und seit dieser Zeit mit der Gemeinde Neufürstenhütte vereinigt vorkommt.

Den 13. Mai 1848 wurde aus Groß-Erlach in Verbindung mit dem bisher mit Sulzbach vereinigten Theile Klein-Erlachs, der Glashütte und Liemersbach, sowie den früher zum Amte, beziehungsweise zur Gemeinde Reichenberg gehörig gewesenen drei Fischbach eine eigene politische Gemeinde gebildet. Daran schloß sich den 19. Dec. 1854 die Errichtung der Pfarrei Groß-Erlach. Die Bestandtheile derselben gehörten bisher theilweise in die Pfarrei Sulzbach: Groß-Erlach, die Hälfte von Klein-Erlach, die Glashütte, Ober- und Mittel-Fischbach (Unter-Fischbach blieb bei der Pfarrei Sulzbach) und Liemersbach, theilweise in die Pfarrei Wüstenroth, Dek. Weinsberg: Neufürstenhütte und die Hälfte von Klein-Erlach. Anfänglich von

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/201&oldid=- (Version vom 1.8.2018)