Happenbach und eine Menge von Quellen, die keinen Namen haben. Vor etwa 10 Jahren wurde ein 2/8 Morgen großer See, der sog. Leukertssee, auf der Markung Groß-Höchberg trocken gelegt, der hiedurch gewonnene Wiesengrund ist dem Farrenhalter überlassen, ferner wurde vor 30 Jahren der in den Seewiesen bei Vorder-Büchelberg gelegene 4/8 Morgen große See ausgetrocknet und späterhin vom Staate mit Wald bestockt.
Die Staatsstraße von Sulzbach nach Löwenstein geht hier durch; Vicinalstraßen gehen nach Wüstenroth über Neulautern, nach Groß-Höchberg und nach Vorder-Büchelberg. Eine steinerne Brücke wurde im Jahr 1865 ganz nahe beim Ort über die Lauter auf gemeinschaftliche Kosten der Gemeinden Spiegelberg und Groß-Höchberg erbaut, sonst gehen über die Lauter auf Markung Spiegelberg eine, auf Markung Groß-Höchberg und Markung Vorder-Büchelberg je 2 hölzerne Brücken; über den Sensenbach führt eine steinerne Brücke im Roßstaig, über den Dentelbach eine hölzerne; dann sind mehrere Stege vorhanden. Die Unterhaltung der an der Staatsstraße über die Lauter führenden Brücken liegt dem Staat, die der übrigen den betreffenden Gemeinden ob.
Die große Gemeindemarkung, von der die Markung des Mutterortes nur einen ganz kleinen Theil einnimmt, ist mit Ausnahme der Thalebenen bei Groß-Höchberg und Vorder-Büchelberg meist mit Wald bestockt und sehr bergig, und von vielen tiefen Thälchen und Schluchten durchfurcht.
Der mittelergiebige Boden besteht, so weit er für den Feldbau benutzt wird, größtentheils aus einem sandigen Lehm, dem in geringer Tiefe der Stubensandstein als Unterlage dient; auf der Markung Groß-Höchberg bildet der Liassandstein und Liasmergel die Unterlage und hat dort einen theils leichtsandigen, theils thonigen Boden zur Folge. Die Thalebenen bestehen meist aus ergiebigen Alluvionen und nur im Dentelthal kommt Torf vor, auf den schon erfolglos gebaut wurde; auch grub man daselbst im Jahr 1820 vergebens auf Steinkohlen. Steinbrüche im Stubensandstein, die Bau- und Werksteine, wie auch Straßenmaterial liefern, sind mehrere angelegt; ferner bestehen Sandgruben, eine Lehmgrube, einige Mergelgruben und eine Töpferthongrube, aus der die Töpfer von Spiegelberg, Sulzbach etc. ihr Material beziehen.
Das Klima ist im allgemeinen mehr rauh als mild, namentlich kommen in den Thälern mehr kühle Sommernächte und Frühlingsfröste vor als auf den Anhöhen, die jedoch häufig von starken Winden heimgesucht werden. Hagelschlag gehört zu den Seltenheiten.
Die im allgemeinen betriebsamen und fleißigen Einwohner sind in Folge ihres vielseitigen Hausirhandels gewandt und freundlich im Umgang, zuweilen etwas verschmitzt. In den hochgelegenen Parzellen
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/305&oldid=- (Version vom 1.8.2018)