allhier an das Stift Backnang. Demgemäß gehörte in der Folge wenigstens im 16. Jahrhundert der große und kleine Zehente hieselbst im Allgemeinen halb diesem Stifte, halb der Pfarrei Oppenweiler, welche auch ein Lehengut hier besaß, jedoch in der Weise, daß aus einzelnen Äckern das Stift, die Pfarrei und die Herrschaft Württemberg allein obige Zehenten bezogen, der Weinzehente dagegen dem Stift allein zustand (Lagerb. von 1568/9).
Den 17. Juli 1407 trug Hans Nothaft dem Grafen Eberhard von Württemberg seinen Weiler Strümpfelbach zu einem Mannlehen auf und im J. 1434 verwies ein gleichnamiger Nothaft seine Gattin darauf, allein schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts berichtete der Vogt zu Backnang, daß nach der Aussage des Gerichtes und Rathes sowie alter Leute zu Strümpfelbach die Sache sich nicht anders herausgestellt habe, als daß allweg dieser Weiler dem Fürstenthum Württemberg und sonst Niemand Anders zugehöre und weder Edle noch Unedle ihn besessen haben. Er gehörte in der Folge unter den Stab und in das Gericht Backnang (St.-A.).
Auch die Familie Sturmfeder, welche schon 1361 Zehent-Antheile zu St. verkaufte, besaß hier als Zugehörde von Oppenweiler einen Hof mit vogteilicher und niedergerichtlicher Obrigkeit, aus welchem die Steuer im J. 1759 3 fl. 27 kr. betrug (Lagerb. v. 1759).
Gemeinde II. Kl. mit 2615 Einw. wor. 14 Kath. und 8 eig. Konf. a. Sulzbach, Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, 1432 Einw., b. Bartenbach, Weiler, 222 Einw , c. Berwinkel, Weiler, 100 Einw., d. Eschelhof, Weiler, 16 Einw. e. Harrenberg, Hof, 14 Einw., f. Ittenberg, Weiler, 104 Einw., g. Klein-Höchberg, Weilen 97 Einw., h. Lautern, Weiler, 166 Einw., i. Schleisweiler, Weiler, 129 Einw., k. Siebenknie, Weiler, 115 Einw., l. Siebersbach, Weiler, 148 Einw. m. Zwerenberg, Weiler, 102 Einw. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Oppenweiler eingepfarrt. 2 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen. Sulzbach ist der Sitz einer Postexpedition, eines prakticirenden Arztes und einer Apotheke.
Wo das anmuthige, frischgrüne Murrthal beim Einmünden des südwestwärts heranziehenden Lauterthales und des gerade von Norden kommenden engen Fischbachthälchen eine ziemliche Weitung erhält, liegt in dem von stolzen Pappelgruppen malerisch besetzten Thalgrunde der große städtisch aussehende Ort, der im J. 1753 zur Hälfte abbrannte, daher seine meisten Gebäude aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts stammen.
Die Kirche steht mitten im Ort in hübschen Gartenanlagen, hoch über der von Backnang nach Murrhardt führenden Landstraße; auf dieser Seite, der südlichen, führt von der Straße aus ein großes mit einem Brunnen geschmücktes Treppenwerk hinauf, während gegen Osten die sich tief am Abhang hinabsenkende Mauer des alten Friedhofes sich noch 10′ hoch über der Erdfläche der Kirche erhielt und hier von einem runden Thürmchen flankirt wird. Das rechteckige
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/318&oldid=- (Version vom 1.8.2018)