Seite:Offenes Sendschreiben an die evangelisch-lutherische Geistlichkeit in Bayern in der Gesangbuchssache.pdf/15

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daß sie aber nun, nachdem sie mit ihren Gemeinden ein gutes kennen gelernt haben, es nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinigen können, ihren Gemeinden den Schatz an guten, salbungsvollen Liedern noch ferner vorzuenthalten und ihnen zuzumuthen, das Geld noch ferner für ein Gesangbuch auszugeben, das seinem allergrößten Theile nach für sie beim kirchlichen und häuslichen Gebrauche ganz nutzlos ist, weshalb sie bitten u. s. w.? Daß auf eine solche Erklärung und Bitte, als von einem nicht zu beachtenden Häuflein herrührend, abschläglich beschieden werden sollte, glaube ich nicht befürchten zu müssen.

 So gehe denn diese kleine anspruchslose Pieçe hinaus in den Kreis, für den sie bestimmt ist, und grüße die Brüder im Amte, sowohl die, welche für, als auch die, welche gegen ein neues Gesangbuch sind, mit dem Gruße der Liebe, und wiederhole bei den einen wie bei den anderen die Versicherung, daß sie nur darum geschrieben worden ist, weil ihr Verfasser die ernste Ueberzeugung hat, daß mit der längeren Beibehaltung des besprochenen Gesangbuches so Vieles zusammenhängt, das unserer Kirche nicht zur Ehre gereicht und deshalb möglichst bald beseitigt werden sollte.