Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/305

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Ein anderes Zweigespräch Conrads, worin er dem Bischof den Widder als gestohlen vorstellen wollte, unterbrach Harm durch einen kräftigen Stoß, wodurch er seine Verbeugungen erwiedern wollte. „Der läßt sich so leicht nicht greifen! rief Conrad, das geht nicht!“

So sprach er noch ein halbes Stündchen mit sich, und endigte immer mit Kopfschütteln, und mit dem: „Conrad, das geht nicht! – Und doch, setzte er dazu, muß ich noch vor Mittag den Widder abliefern; denn, ich hab’s ja versprochen; und, wenn ihn Lise nicht ablieferte, da sie ihn schon verkauft hat, so wäre sie eine Betrügerin, und könnte mein Weib nicht seyn!“

Endlich sprang er vor Freuden in die Höhe, und rief: „Ehrlich währt am längsten! – das geht! das geht!“ Er zog seinen Rock an, setzte seine Mütze wieder auf, und trieb seine

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/305&oldid=- (Version vom 1.8.2018)