Seite:P. Florian Baucke, ein deutscher Missionär in Paraguay (1749 - 1768).pdf/79

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Er hörte meine Unterweisung über die Güte Gottes und die Pflicht, seine Gaben nicht zu mißbrauchen, aufmerksam an und drang in mich, ihm und dem Weibe, das er behalten wolle, den Vorbereitungsunterricht zur heiligen Taufe zu geben. Vier Wochen hindurch gab ich ihnen täglich Unterricht, erteilte ihnen dann im Beisein zweier adeliger Spanier das heilige Sakrament der Taufe und segnete darauf ihre Ehe ein. Er erhielt den Namen Franz, sie den Namen Ignazia; es ist nämlich bei uns Gebrauch, die Namen männlicher Heiligen auch den Frauen zu geben. Ein Freudenmahl erhöhte und beschloß die Festlichkeit dieses Tages.


Tauffeier.

Ich fragte bei dieser Gelegenheit den Nalangain, einen Bruder Nevedagnaks, wann er diesem Beispiele folgen und sich taufen lassen werde. „Ich glaube“, sagte er, „Cithaalin fand sich zu dieser heiligen Handlung tauglich, da er sie begehrte; ich selbst aber getraue mir nicht zu, über meine Fähigkeit ein Urteil zu fällen, und will abwarten, bis du mich dazu für würdig erklärst.“ – Ich stellte mit ihm eine Prüfung an und fand zu meinem nicht geringen Troste, daß die Lehren unseres heiligen Glaubens durch Gottes unermeßliche Gnade festen Grund in seinem Kopfe und Herzen gefaßt hatten. Ich machte ihm meinen Wunsch bekannt, daß er als ein Kazike auch seine Untergebenen bewegen möge, Christen zu werden. Er führte mir auch bald darauf vierzig Personen mit ihren Kindern zu, die ich nach einer kurzen Unterweisung geeignet fand, die Gemeinde Jesu zu vermehren. Ich traf Anstalten, ihnen die heilige Taufe zu erteilen und stellte es dem Nalangain frei, sich Paten unter dem Adel von Santa Fé zu wählen. Er erwiderte, ich möchte selbst einen Paten für ihn bestimmen, ihm sei es ganz gleichgültig, ob ein adeliger oder unadeliger Christ Zeuge seiner Bekehrung sei; er trage kein anderes Verlangen als das nach der Freundschaft seines Schöpfers.

Der Kommandant von Santa Fé, dem ich über Nalangain Bericht erstattet hatte, wollte nun selbst sein Pate werden und die heilige Taufe mit Pracht in der Stadt vollziehen lassen. Der edle Täufling war aber über diesen Punkt anderer Meinung, besonders da er vernahm, daß seine Untergebenen in unserer Reduktion zu Christen umgeschaffen werden sollten. „Mein Vater“,