Wilhelm Dunker, Hermann von Meyer (Hrsg.): Palaeontographica. 4. Band Hermann Jordan, Hermann von Meyer: Ueber die Crustaceen der Steinkohlenformation von Saarbrücken | |
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Breite wie 4:7 heraus. Die Breite nahm nach vorn, wo das Schild stumpf bogenförmig sich zurundet, nur wenig ab. Von Nähten oder Gesichtslinien wird nichts wahrgenommen; das Schild bestand daher nur aus einem Stück. Die Wölbung war sanft und berührte den ebenen Aussen- und Vorderrand kaum. Der schwach concave Hinterrand war mit einem leichten Saum eingefasst, der die Stelle bezeichnen wird, wo das erste Segment von unten in das Schild einlenkte.
Dieses erste Segment war das kürzeste von allen, indem es kaum 0,002 Länge misst. Es ist vom folgenden Segment eben so deutlich getrennt wie vom vorsitzenden Theil, und es unterliegt daher keinem Zweifel, dass es ein selbstständiges Segment darstellt, wenn auch erst mit Hinzunahme des zweiten Segments die Länge sich herausstellt, welche die nächstfolgenden besitzen. Dieses erste Segment zeichnet sich noch dadurch aus, dass es die Breite des Kopf- Brustschildes nicht erreicht, und sich nach aussen spitz auskeilt, während die folgenden Segmente breiter sind als genanntes Schild, und aussen mit einem hinterwärts gerichteten spitz lappenartigen Fortsatz endigen.
Das zweite Segment ist kaum länger als 0,003, wofür man am dritten bis sechsten 0,005 erhält; im siebenten Segmente steigt die Länge plötzlich auf 0,007, das achte würde noch ein wenig länger seyn, für die folgenden liess sich die Länge nicht genau angeben. Alle diese Segmente sind nicht nur nach aussen, sondern auch von vorn nach hinten deutlich gewölbt. Das erste bis siebente besitzt vorn eine deutliche Querfurche, welche den schmalen Randtheil begrenzt, mit dem das Segment in das vorhergehende einlenkt. Im siebenten, besonders aber im achten und neunten Segmente tritt dieser Gelenktheil stärker hervor. Das spitz lappenförmige äussere Ende des zweiten bis siebenten Segments wird, je weiter hinten das Segment auftritt, um so länger und breiter, so dass es am siebenten Segment sich am stärksten darstellt.
Die Schale des Kopf-Brustschildes und der Segmente ist durch kleine, gedrängt sitzende Wärzchen rauh, welche auf den gewölbteren oder mittleren Gegenden am stärksten auftreten, und schon mit unbewaffnetem Auge, deutlicher aber unter der Lupe sich als Wärzchen von stumpf dreieckiger, mit der Spitze nach hinten gerichteten Form erkennen lassen. Diese Wärzchen, welche bisweilen eingedrückt erscheinen, sind Fig. 2 vergrössert wiedergegeben. Nach den Rändern und Rinnen hin werden sie immer kleiner, bis sie kaum mehr sichtbar sind.
Die Schale, welche sehr dünn gewesen seyn musste, besitzt jetzt eine etwas dunklere Farbe, als das schwere schwärzlich-graue Gestein, und ist überdies durch einen feinen Niederschlag von Schwefeleisen theilweise wie vergoldet, was die Schönheit der Versteinerung noch erhöht.
In der beschädigten Randgegend des Kopf-Brustschildes erkennt man Ueberreste von Gliedern, welche offenbar von dünnen Füsschen herrühren, die an der Unterseite in dieser Gegend einlenkten. Zu beiden Seiten des Schildes bemerkt man ferner Ueberreste, aus denen man versucht werden könnte, auf einen dünnen Fuss von wenigstens 6 Segmenten Länge zu schliessen, und tiefer im Gestein tritt in der Nähe des Schildes ein Stückchen auf, das von einem platten, breiten Gliede eines Ruder- oder Flossenfusses, wie ihn Eurypterus besitzt, herrühren wird. Um jedoch irrigen Annahmen vorzubeugen, sind diese Reste, welche theilweise auch vegetabilischen Ursprungs seyn könnten, von der Abbildung ausgeschlossen, wofür ein an der linken Seite des sechsten Segments auftretender gekrümmter Theil aufgenommen wurde, der
Wilhelm Dunker, Hermann von Meyer (Hrsg.): Palaeontographica. 4. Band. Theodor Fischer, Kassel 1856, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Palaeontographica_04.djvu/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)