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fragte mich noch Michak: „Wo hast du das alles aufgegabelt?“ Ich antwortete ihm, was mir gerade in den Kopf kam: „Ich habe mit einem Krämer „Enge“[1] gemacht.“ Ach, Bruder, wie da die Jungen lachten und schäkerten. „Enge!“ „Enge!“ wie oft haben sie dieses Wort wiederholt! Seit diesem Tage ist mir auch dieser Name verblieben.“

Nach einigen Minuten kehrte Alexander zurück und gab mir zwei Rubel, indem er sagte: „Der Mann verlangt keine hohen Zinsen und zwar monatlich nur fünfzehn Kopeken vom Rubel.“

Ich dankte ihm schnell und befahl dem Kutscher, zum Adress-Bureau zu fahren. Als wir dort anlangten, fragte ich meine Begleiterin nach ihrem Tauf- und Familiennamen.

„Marie Werder,“ antwortete sie.

„Sofort werde ich Ihre Wohnung erfahren.“ Ich ging schnell ins vierte Stockwerk hinauf und erfuhr dort, dass sie auf der Offiziersstrasse No. 16 wohne. Da wir uns nicht weit von dieser Strasse befanden und unsere Füsse von der Kälte fast erstarrt waren, so

  1. Das Wort bedeutet in der Petersburger Spitzbuben-Sprache „Striezen“.
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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/133&oldid=- (Version vom 1.8.2018)