Seite:PatkanjanDreiErzählungen.pdf/134

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

schlug ich ihr vor, den Weg bis zu ihrer Wohnung zu Fuss zurückzulegen.

Ich entliess den Droschkenkutscher und wir gingen wieder Arm in Arm weiter. Als wir an einem Kaffeehause vorüberkamen, erinnerte ich mich plötzlich, dass wir beide seit sieben oder acht Stunden nichts genossen hatten.

„Vielleicht wollen Sie etwas geniessen?“ sagte ich zu ihr und lenkte meine Schritte der Thür des Kaffeehauses zu.

„Ich habe gar keinen Hunger,“ sagte sie, „doch durstig bin ich sehr und ich würde Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie mir ein Glas Wasser brächten.“

Wir traten ins Kaffeehaus ein und ich befahl dem Kellner, vor allem ein Glas Limonade und dann zwei Tassen Kaffee und Cigaretten zu bringen. Als der Kellner alles gebracht hatte und wieder weggegangen war, bat ich das Mädchen, auf dem Lehnstuhle Platz zu nehmen, während ich mich auf den Sessel niedersetzte.

„Mein Fräulein, entschuldigen Sie meine Dreistigkeit,“ sagte ich auf deutsch, „ich möchte nämlich einige Fragen an Sie stellen.“

„Fragen Sie immer, mein Herr!“ erwiderte sie, verschämt die Augen niederschlagend.

Empfohlene Zitierweise:
Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/134&oldid=- (Version vom 1.8.2018)