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„Geld?“ rief ich auf den Hausknecht zuspringend, „gieb, gieb her! ich danke dir!“

Ich ergriff schnell die Anweisung und sah, dass für mich aus Moskau ein Brief mit dreissig Rubeln angekommen war.

„Nun siehst du?“ sagte ich zu Johannes, als der Hausknecht hinausgegangen war. „Siehst du, wie falsch deine Prophezeiung war? Nicht wahr, man kann mitunter auf seine Freunde rechnen? Habe ich dir nicht[WS 1] gesagt, dass meine Freunde edle Jungen sind? Gott sei Dank, jetzt fürchte ich nichts. Jetzt kann ich getrost zu meiner Marie gehen, ihr mit ritterlicher Höflichkeit all’ meinen Reichtum zu Füssen legen und ihr sagen, dass …“

„Und für uns soll nichts bleiben?“ fragte Johannes besorgt.

„Ach, nimm mir’s nicht übel! ich bin ganz verwirrt. Wie könnte ich denn für uns nichts übrig lassen! Natürlich werde ich einen Teil für uns behalten. Sobald ich das Geld in Händen habe, gehe ich und kaufe das Nötige für uns ein und erst dann gehe ich zu meiner Holden. Schön?“

„Schön, sehr schön?“ sagte mein Kollege erfreut. „Doch wie denkst du das Geld einzuteilen, was willst du kaufen?“

„Nun, das ist ja eine bekannte Sache!

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: nich
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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/158&oldid=- (Version vom 1.8.2018)