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niemand ergründet seine Ratschlüsse. In demselben Jahre starb plötzlich der Kaufmann, bei welchem Sarkis diente und vermachte ihm den ganzen Laden mit allem, was darin war unter der Bedingung, der hinterbliebenen Wittwe jährlich eine gewisse Summe auszuzahlen. Sarkis übernahm das Geschäft und wurde nach drei Jahren alleiniger Besitzer desselben. Allmälig vergrösserte er es und auf diesem Grundstücke, das er von seinem Vater geerbt hatte, führte er ein nettes Haus auf und bezog es. In demselben Jahre schenkte ihm Gott eine Tochter, der er den Namen Takusch gab, vier Jahre später kam sein Sohn Toros zur Welt.

„Ja, so gründeten sich diese beiden Waisen eine hübsche Wirtschaft und wurden zu Leuten. Diejenigen, die früher über sie gelacht hatten, suchten jetzt ihren Umgang[WS 1] und fingen an sich in Lobeserhebungen über Sarkis zu ergehen, aber Sarkis blieb derselbe gottesfürchtige Sarkis. Er sagte niemand ein böses Wort und machte auch den Verwandten, die seine Frau so bestohlen hatten, keine Vorwürfe. Ja als die Verwandten jene Erbschaft durchgebracht hatten und in Not gerieten, unterstützte er sie sogar.

„Wie gesagt, Sarkis versagte niemand seinen Beistand, aber auch seine Frau hatte

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Umgung
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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/66&oldid=- (Version vom 1.8.2018)