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muss man geboren werden, anders verstehe ich’s nicht. Ach, wenn du wüsstest, was wir diesem Schurken alles ins Gesicht sagten, ja, beinahe hätten wir ihn am Kragen gepackt und zum Thore hinausgeführt. Der abgebrühte Kerl that dabei wie dumm, schwieg und lachte uns ins Gesicht, als hätten wir gar nicht zu ihm, sondern zu einem andern gesprochen! Weder die Uhr zog er aus der Tasche, noch den Ring vom Finger. Da dachte ich endlich bei mir: „Ich will doch schweigen und sehen, was daraus werden wird!“

„Und weisst du, was dieser gewissenlose Schurke nach kurzem Schweigen zu unserem Sarkis sagte? „Gevatter!“ sagte er, „deine Uhr und dein Ring gefallen mir sehr; gieb sie mir auf einen oder zwei Monate, ich will sie nach Moskau schicken und mir ganz ähnliche machen lassen. Sobald ich sie zurück bekomme, gebe ich sie dir unversehrt zurück.“

„Unser dummer Sarkis wagte nicht „nein!“ zu sagen und ging darauf ein.

„Nimm sie!“ sagte er, „aber sei vorsichtig, damit sie nicht verloren gehen, denn …“

„Aber was glaubst du denn?“ antwortete Jener, „bin ich denn? …“

„Wo kauft ihr denn den Zitz?“ begann der Schurke nach einer Weile. „Wieviel zahlt ihr

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/81&oldid=- (Version vom 1.8.2018)