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Abb. 74 Ehemaliges Haus an der Augustusbrücke in Dresden-N. mit dem Saturn von Permoser (Lithographie von J. E. Aßmann)

vor allen die in ihrer Art großartigen grotesken Hermen des Wallpavillons und den krönenden Herkules oder Atlas mit der Weltkugel geschaffen, weiter die vier Gestalten am Torturm Bacchus, Vulkan, Ceres und Pomona, ebenso die beiden Bacchus und acht Nymphenstandbilder im Nymphenbade des Zwingers, durchgängig Meisterwerke des deutschen Barockstils von einer Reife und Beherrschung des dekorativen Stils, wie man sie selten findet. Nicht erhalten ist leider der geflügelte Saturn oder Tod mit Stundenglas und Sense, der als Erinnerung an den großen Brand von 1685 an einem Hause nahe der Elbbrücke in Dresden-Neustadt angebracht wurde. Aus mehreren Eckquadern herausgehauen, war er dem gegebenen Platze vorzüglich eingefügt. Die volkstümliche Gestalt galt als eines der Wahrzeichen Dresdens. Leider ist sie 1873 beim Abbruch des Hauses zerschlagen und verschleppt worden. Erhalten ist dagegen das Grabdenkmal Permosers, das der Künstler selbst vor seinem Tode schuf: eine umfangreiche Gruppe des gekreuzigten Heilands mit vier heiligen Männern und Frauen: links Joseph von Arimathia, der emporschauend die ohnmächtige Maria stützt,

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Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/159&oldid=- (Version vom 15.2.2023)