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Abb. 121 Haus des Lichtbildners Hugo Erfurth Zinzendorfstraße
(Phot. Erfurth)

war sie in Altstadt wie in Neustadt vollendet. Eine ganze Reihe neuer Straßen und Alleen entstanden im Zuge der früheren Wälle in Neustadt, namentlich die Glacisstraße, in Altstadt die Wallstraße, die Marienstraße und die Alleen, die nach ihrer Erweiterung in unseren Tagen den Gesamtnamen Ringstraße erhalten haben. Dresden war nun eine offene Stadt geworden und gewann an der Grenze der inneren Stadt gegen die Vorstädte ein völlig anderes Aussehen. Hätte August III. nicht schon begonnen, Teile des Walles zu verschenken, so wären die Dresdner Boulevards noch weit stattlicher ausgefallen.

ARCHITEKTUR.

Der Architekt Gottlob Friedrich Thormeyer (1775— 1842) war ein Schüler Höltzers, 1812 wurde er Hofbaumeister. Viel konnte er nicht schaffen, weil in den Jahrzehnten nach dem Napoleonischen Kriege in Dresden ebensowenig gebaut wurde, wie nach dem Siebenjährigen Kriege. Seine Hauptwerke: die Treppe zur Brühlschen Terrasse, das Moreau-Denkmal und der Turm der Annenkirche (1822–23) sind schon erwähnt. Sein Werk sind endlich auch die beiden Torhäuser am Kaiser Wilhelmplatze 1827 29, die an Stelle des ruinenhaften unvollendeten Weißen oder Leipziger Tores von 1718 traten. Sie dienen jetzt als chirurgische Hilfsstation und als Bureau der Reichsmilitärverwaltung.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/241&oldid=- (Version vom 22.2.2023)