Seite:Paul Schumann - Dresden.pdf/307

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Abb. 158 Gänsedieb Brunnenfigur von Robert Diez

als Bacchant durch Deutschland zog. Gerade bei Dresden stahlen diese freibeuterischen Reisenden zwei Gänse: Platter warf sie mit dem Stock, Summermatter griff sie, die Bacchanten mit dem Schulmeister aßen sie dann auf.

Seitdem dieser deutsche Bacchant von Robert Diez den griechischen Bacchanten Hähneis gegenübertrat, ist der Klassizismus in Dresden etwas in den Hintergrund getreten, ausgestorben ist er aber auch heute noch nicht.

Hähnel schuf dann 1896 mit dem Architekten Dögel zusammen den St. Georg-Brunnen, der sehr glücklich auf dem kleinen Platze neben der Sophienkirche steht. Der Sockel ist im gotischen Stil gehalten und regelrecht aus dem Achtort entwickelt, der heilige Georg ist ein etwas schwermütiger Ritter. Im Jahre 1893 wurden sodann die beiden großen monumentalen Brunnen auf dem Albertplatz in Dresden-Neustadt enthüllt, die Robert Diez in zehnjähriger Arbeit geschaffen hatte: Stilles Wasser und Stürmische Wogen. In phantasiereicher Ausgestaltung ist hier das ruhige, dort das wilde Meer geschildert und in lebensvollen Gestalten sind die

Empfohlene Zitierweise:
Paul Schumann (1855-1927): Dresden. Berühmte Kunststätten, Band 46, 1. Auflage. E.A. Seemann, Leipzig 1909, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Schumann_-_Dresden.pdf/307&oldid=- (Version vom 3.4.2023)