sehr herrlich, du bist schön und prächtig geschmückt; Licht ist dein Kleid, das du anhast; du breitest den Himmel aus wie einen Teppich; du wölbest ihn oben mit Wasser; du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen, und gehest auf den Fittigen des Windes; der du deine Engel zu Winden (Geistern), und deine Diener zu Feuerflammen machst; der du das Erdreich gründetest auf seinen Boden, daß es immer und ewig bleibe;“[1] – ich sage, es ist nicht denkbar, daß dieses Wesen durch solche menschliche Erfindungen verehret werden könne, zu welchen ein von der ursprünglichen Kraft der Religion und von der geistlichen Beschaffenheit der christlichen Gottesverehrung abgewichenes Volk seine Zuflucht genommen hat.
§. 4. Christus zog seine Jünger von jener prachtvollen und zeremoniellen Gottesverehrung im äußern Tempel gänzlich ab, und stiftete eine innere und geistliche Anbetung, worin er sie unterrichtete. „Ihr sollt weder auf diesem Berge, noch zu Jerusalem,“ sagte er zu dem samaritischen Weibe, „den Vater anbeten; Gott ist ein Geist, und diejenigen, welche ihn anbeten, müssen ihn im Geiste und in der Wahrheit anbeten.“[2] Als hätte er gesagt: Gott hat zwar vorzeiten um der Schwachheit des Volks willen sich herabgelassen, die Verehrung, die ihm geleistet werden sollte, auf Zeit und Ort, auf einen äußern Tempel und äußere zeremonielle Verrichtungen zu beschränken; allein dieses geschah zur Zeit der Unwissenheit der Menschen, als sie seine Allgegenwart noch nicht erkannten, und nicht einsahen, was Gott ist, und wo er ist. Jetzt bin ich aber gekommen,
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/076&oldid=- (Version vom 1.8.2018)