Quartier, um Band und Nagel zu holen; er macht’s halt firti für heunt Abend.“
„Bist du denn ganz allein hier, Lisei?“
– „O nei; du bist ja aa no da!“
„Ich meine“, sagte ich, „ob nicht deine Mutter oben auf dem Saal ist?“
Nein, die Mutter saß in der Herberge und besserte die Puppenkleider aus; das Lisei war hier ganz allein.
„Hör’“, begann ich wieder, „du könntest mir einen Gefallen thun; es ist unter Euern Puppen einer, der heißt Kasperl; den möcht ich gar zu gern einmal in der Nähe sehen.“
„Den Wurst’l meinst?“ sagte Lisei, und schien sich eine Weile zu bedenken. „Nu, es ging scho; aber g’schwind mußt sein, eh’ denn der Vater wieder da ist!“
Mit diesen Worten waren wir schon ins Haus getreten und liefen eilig die steile Wendeltreppe hinauf. – Es war fast dunkel in dem großen Saale; denn die Fenster, welche sämmtlich nach dem Hofe hinaus lagen, waren von der Bühne verdeckt; nur
Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/145&oldid=- (Version vom 1.8.2018)