„O, schad’t nichts, gar nichts!“ erwiederte er verlegen und machte mir einen Diener; „ist lange schon vergessen.“
Er hatte offenbar nur halb auf mich gehört; denn seine Lippen bewegten sich, als spräche er zu sich selber von ganz anderen Dingen.
Da erzählte ich ihm, wie ich vorhin sein Lisei aufgefunden habe, und jetzt erst sah er mich mit offenen Augen an. „Gott Dank! Gott Dank!“ sagte er und faltete die Hände. „Ja, ja, das kleine Lisei und der kleine Paul, die spielten derzeit mit einander! – Der kleine Paul! Seid Ihr der kleine Paul! O, i glaub’s Euch schon; das herzige Gsichtl von dem frischen Bubn, das schaut da no heraus!“ Er nickte mir so innig zu, daß die weißen Haarspießchen auf seinem Kopfe bebten. „Ja, ja, da drunten an der See bei Euch; wir sind nit wieder hinkommen; das war no gute Zeit dermal; da war aa noch mein Weib, die Tochter vom großen Geiselbrecht dabei! „„Joseph!““ pflegte sie zu sagen, „„wenn nur die Menschen aa so Dräht’ an ihre Köpf’ hätten, da könnt’st du aa mit ihne firti werdn!““ – Hätt’ sie nur heute noch gelebt,
Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/195&oldid=- (Version vom 1.8.2018)