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Louis Angely: Prinz Tu-Ta-Tu
Burleske mit Gesang nach Sauvage

zwar etwas weitläuftig, aber unbestreitbar. Wir stammen beide von Adam und Eva ab. Das ist witzig, was ich sage, und besonders neu – denn Du hast es gewiß noch nicht gewußt. Ja, wir sind beide Kinder Adam’s und Eva’s, wenn wir auch im Costüm einiges verändert haben. Du staunst? O cölestes Wesen, Du hältst mich vielleicht für einen jener altmodischen Marktschreier, die mit gallonirten Röcken und goldbeblechten Westen, den Weltglobus umkreisen, Schweizer-Wundbalsam, Eau de Cologne und Schneeberger Schnupftaback verkaufen, die die Zähne mit sammt dem Zahnfleisch unter Begleitung der großen Trommel ausreißen, und Gradgewachsene krumm kuriren? o nein! gegen diesen antiphilantropischen Stand fühle ich eine natürliche Antipathie!

Gululi. Wer seyd Ihr denn?

Tutatu. Niemand kann uns sehen – niemand kann uns hören? Nun, dann engelgleiche Creatur, ich öffne Dir mein Herz – und meinen Ueberrock.

Gululi. Was werde ich hören! was werde ich sehen?

Tutatu. Unter diesem verächtlichen, von Zeit und Elend durchlöcherten Schanzläufer, unter diesen Stiefeln, deren schöne Tage in Arranjuez längst vorüber sind, ohne daß sie heiterer wurden, unter dieser Cravatte, die in ihrer Jugendblüthe den glänzendsten Ruf eines kostbaren Madras-Tuches genoß – unter allen diesem – o Gululi – weißt Du, was unter allen diesem steckt?

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Louis Angely: Prinz Tu-Ta-Tu. Magazin für Buchhandel, Musik und Kunst, Hamburg 1836, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Prinz_Tu-Ta-Tu.pdf/9&oldid=- (Version vom 11.9.2022)