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an, die wurden in der Dunkelheit von den Häschern ergriffen und sind nachher an der Linde aufgeknüpft worden.


33. Die Räuberbraut.

Ein reicher Kaufmann hatte drei schöne Töchter, da erschien ein junger hübscher Graf und hielt um die jüngste an. Er bekam sie auch zur Braut und nach einiger Zeit sollte sie ihn auf seinem Schlosse im Walde besuchen und er streute Erbsen auf den Weg, daß sie sich zu ihm finden könnte. Eines Tages ging das Mädchen den Erbsen nach und mußte kreuz und quer gehen durch hohe und niedere Waldungen. Zuletzt kam es auf einen Platz im Tannenwalde, da stand ein großes Gebäude, vor dem Gebäude aber war ein großer Hund, der heulte furchtbar, und im Hausflur hing ein Vogel, der rief:

Hübsche Jungfer packe Dich!
Dies ist ein Mörderhaus.

Sie ging aber doch in’s Haus hinein und als sie die Treppe hinauf gestiegen war, hing da wieder ein Vogel und rief wieder:

Hübsche Jungfer packe Dich!
Dies ist ein Mörderhaus.

Sie ging durch mehrere Zimmer, fand aber Niemand und nahm sich vor zu warten, bis ihr Bräutigam käme. Endlich, indem sie durch’s Fenster blickte, sah sie ihn daher kommen und noch ein anderer Mann kam mit ihm; beide aber hielten eine schöne Gräfin am Arm,

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/154&oldid=- (Version vom 1.8.2018)