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Ohren gezaust hatte, und sie tanzte mit dem alten Schweinhirten, der seinen Sohn immer geprügelt hatte, den Ehrentanz. Die Frau Königin aber hatte ihre Pfeife und ihre sechs Schweine mitgebracht, und wenn die andern müde waren zu tanzen, so mußten die sechs Schweine nach der Pfeife der Frau Königin tanzen, und sie tanzten noch schöner als alle die Hochzeitgäste.


7. Bienchens Haus.

Es arbeitete ein Mann in einem Walde und seine älteste Tochter sollte ihm das Essen dahintragen. Als sie aber in den Wald kam, trat sie auf einen Draht, deren dort viele gelegt waren, und sogleich gings: Klingelingling! denn an den Drähten waren Glocken, die hingen in einer Höhle, und da sprang auch sogleich ein graues Männchen hervor und brachte das Mädchen in seine Höhle. Das Mädchen mußte bei ihm bleiben und er sagte, daß er sie freien wollte, ritt auch endlich zu Pferde gar lustig von dannen und sprach, daß er die Hochzeitgäste bitten wolle, wie des Brauchs ist. Vorher aber gab er dem Mädchen alle Schlüssel, daß sie die Hochzeit zurüsten solle, und verbot ihr nur die Thür Eines Zimmers zu öffnen. Allein das Mädchen ward neugierig und besah auch dieses Zimmer. Während dessen kam das graue Männchen zurück und tödtete sie, weil sie seinem Befehl nicht gehorcht hatte.

Nun sollte einst die zweite Tochter des Mannes ihrem Vater das Essen in den Wald tragen, die trat

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Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/42&oldid=- (Version vom 1.8.2018)