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Nun wurde den Nibelungen ein großes Fest gegeben. Die Fürsten befanden sich mit Etzel im ersten Stock, zu dem nur eine sogenannte Freitreppe aus der freien Natur emporführte. So bemerkten dann auch Etzel und Gunther zu spät, daß im Saal der Dienerschaft Streit und ein großes Blutvergießen ausgebrochen war. Kriemhildens Mordlust hatte es veranlaßt, aber durch Hagens rücksichtslosen Zorn über ihre Bosheit hatte es die gefährliche Ausdehnung erhalten. Als die Fürsten Frieden geboten, war es zu spät und die Könige von Burgund kämpften zuletzt mit ihrem Gesinde. Alle kamen um. Die letzten Nibelungen oder Burgunder wurden als Gefangene zu Kriemhilde geführt. Diese letzten Nibelungen waren Gunther und Hagen. Kriemhilde läßt ihren Bruder hinrichten und tötet Hagen selbst mit Siegfrieds Schwerte. Hierauf aber tötet der alte Hildebrand, über ihre Blutgier entrüstet, auch noch Kriemhilde, die Königstochter von Worms. Das ist das blutige Ende der Nibelungen.

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Heinrich Pröhle: Rheinlands schönste Sagen und Geschichten. Tonger & Greven, Berlin 1886, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Rheinlands_Sagen_und_Geschichten.djvu/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)