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IV.
Public Spirit[1] in Bamberg
von F. A. Schneidawind.

Public Spirit, merkt Archenholz, der beredte Lobredner der Britten, in seinem hinreißend geschriebenen Werke über England und Italien an, ist eine in allen Ländern so unbekannte Tugend, daß man in keiner lebendigen Sprache einen Namen dafür habe. Diese Bemerkung von einem so scharfsichtigen Beobachter ist gewiß für jeden Mann von Gefühl niederschlagend. Und betrachtet er auf dieser Lebensbühne mit unparteyischem Auge den Gang der menschlichen Handlungen, und macht nun da, leider! Erfährungen, die die Richtigkeit dieser Bemerkung bestättigen, dann bemächtiget sich Schwermuth seiner Seele. Die Widersprüche, auf die er hier überall stößt, die sonderbaren Erscheinungen, wie ungeachtet


  1. Ich bediene mich hier des Ausdrucks, den Archenholz im ähnlichen Falle brauchte, weil jedes andere Wort diese edle Eigenschaft nur unvollkommen bezeichnet. d. E.
      Sollte Gemeingeist, Gemeinsinn, nicht schon das Bürgerrecht in unserer Sprache haben oder doch verdienen? d. H.
Empfohlene Zitierweise:
Franz Adolph Schneidawind: Public Spirit in Bamberg in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 490. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Public_Spirit_in_Bamberg.pdf/1&oldid=- (Version vom 10.11.2016)