Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/102

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allen ihren Reizen, und Talenten, selbst angeboten hat, in hofnungsloser Liebe verschmachten. Ob nun gleich hierbey St. George zum Grunde seines Mißfallens an Elisabeth vorwendet, sie schwaze zu viel; so kann ich mir doch in dieser Idee des Verfassers keinen richtigen Zusammenhang mit dem Ganzen denken; denn wenn einer unter zwey Mädgen, die gleich schön, gleich reich, sind, nur wählen darf; so wird er gewiß, nach dem natürlichen Lauf der Dinge, diejenige ausheben, welche mit ihm die ähnlichste Stimmung hat. –

Rudolph, Freyherr von Bergundthal, Herr Thering, – ein eben so großer Narr, als sein Bruder, aber, nur von einem andern Zuschnitt – affectirt den tiefdenkenden Gelehrten; geht mit lauter Projecten schwanger, bepakt sich stets mit Acten, wie ein Amtsbote; spricht deutschlatein, in abgemeßnen oratorischen Säzen; ist in seinem äußerlichen Betragen übrigens ein wahrer, hölzerner Peter,