Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/113

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aber den Charakter eines braven, ehrliebenden, Officiers, besonders eines sehr großmüthigen Unterstüzers seiner dürftigern Cameraden, jederzeit unbescholten behauptet. Dieser Carl bemerkt in der Auberge Fräulein Charlotten, und ihr erster Anblik verwundet ihn. Ob er nun gleich nicht einräumen will, verliebt zu seyn, so fängt er doch an, einen wahrhaften Ekel für dem bisherigen wilden Leben zu empfinden, und ernste Plane zu einem regelmässigern zu entwerfen. Er sieht in der Folge Charlotten öftrer am Fenster; glaubt in ihren Augen Beyfall an seiner Person zu lesen; verirrt sich einmal – vermuthlich mit gutem Vorbedacht – in ihr Zimmer; findet sie allein, und beyde geben einander in diesem Tetatete sehr unzweydeutige Beweise einer wechselseitig aufkeimenden Leidenschaft. Alte, noch nicht ganz ertödtete, Gewohnheit überrascht hier Carln, da sein anscheinendes Glük bey Charlotten sein Jugendfeuer anfacht; er entfernt sich mit dem Entschluß, aus