Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/62

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Freyern umgeben, deren immer einer den andern jagte; bey dem seltnen Vorrecht einer gänzlichen Unabhängigkeit verfolgte sie aber sehr behutsam die Idee: keinen andern zum künftigen Gatten zu wählen, als den, mit welchem sie ganz glüklich zu werden in Voraus berechnen konnte.

Unter Amaliens declarirten Anbetern bemerkte man erstlich, einen Hofrath Albert, Herrn Schuwaert, dem kein inneres, und äusseres, Verdienst zum würdigsten Manne fehlte, der sie aber alle durch charakteristischen Hang zum übertriebensten Mißtrauen, zur thörigsten Eyfersucht, verdunkelte. Seine Prätensionen auf Amaliens Gunst, waren die ältesten, sie verkannte auch seinen Verstand, seine Rechtschaffenheit, keinesweges, aber sie zitterte für den Folgen seiner argwöhnischen Laune, mit der er sie schon als Liebhaber täglich quälte, und maß nach den Zänkereyen, die er jezt schon unaufhörlich anzettelte, das,