Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/94

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vermag: so entscheide jeder meiner Leser, auch der es nicht mit angesehen, aus folgender Erzählung über mein davon gefälltes Urtheil.

Die ganze Handlung fixirt sich auf das Haus eines Baron von Rosenfeld; fast jeder Bewohner desselben, und jeder, der darinnen ab und zugeht, reitet sein besonderes Stekenpferd. Der Herr Baron, ein Mann von großem Vermögen, winzig kleinem Verstande, und plumpen Sitten, zeigt in seinem Charakter, ausser einem rasenden Attachement an Stall, und Pferde, keine einzige determinirte Bestimmung – beym andern Worte erwähnt er seine lebenden Pferde, ja so gar nicht selten einen Fuchs, der schon vor geraumer Zeit crepirt ist, und wenn er schwört, geschieht es allemal bey diesem theuren Fuchse. Er braucht einen Stall- und auch einen Hofmeister für seinen Sohn; ersterer fodert tausend, lezterer fünfhundert, Thaler jährlichen Gehalt.