Seite:Ramdohr-Venus Urania-Band 1.djvu/200

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Zehntes Kapitel.
Endliche Bestimmung der Geschlechtssympathie und der Sympathie mit dem Gleichartigen.

Aus meinen bisherigen Bemerkungen folgt, daß weder das Aehnliche noch das Verschiedene sich unbedingt anziehe: daß allemahl ein gewisses Wohlverhältniß vorausgesetzt werden müsse zwischen den Körpern unter einander und den Seelen unter einander, die ähnlich oder verschieden sind, vermöge dessen sie in einem gemeinschaftlichen Berührungs- oder Bindungspunkte zusammentreffen können. Dieß Wohlverhältniß beruht bey dem Aehnlichen auf dem Gefühle der Ergänzung, der Vermehrung der ursprünglichen Anlagen durch einen Zusatz des Aehnlichen bis zu dem Punkte, wo das Individuum sich der Art nach, zu der es gehört, vollständig fühlt. Dieß Verhältniß beruht bey dem Verschiedenen auf dem Gefühle der Umwandlung zweyer verschiedener Anlagen zu einem vollkommneren individuellen Wesen der Gattung nach. In beyden Fällen muß der Zustand gleich entfernt vom Mangel und vom Uebermaße seyn.

Der Trieb, sich mit dem Aehnlichen zu vereinigen, in so weit es zur Vervollständigung der Art dienen kann, heißt Hang zum Gleichartigen. Der Trieb, sich mit dem Verschiedenen zu vereinigen, in so fern es zur Vervollkommnung der Gattung dienen kann, heißt Hang zum Geschlechtsverschiedenen.


sollte, daß der Körper gerade den Antheil daran nahm, den Hemsterhuys und andere voraussetzen. Hierüber mehr in der Folge.