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Joseph Alois Rink: Hohenrechberg. In: Schwäbisches Taschenbuch, 1820. S. 139–158

an soll es nun immer in der Burg klopfen, so oft ein Rechberg stirbt.

So wird diese Begebenheit in zweihundertjährigen Familienschriften gelesen und so erzählten sie die Beamten, welche auf dem Schloß wohnten.

Sehr wahrscheinlich ist es, daß Ulrich nicht zu Hohenrechberg starb. 1496 den 10. Sept. zeigte seine Frau den Tod ihres Herrn dem Magistrat zu Ulm an, und lud ihn zum Leichenbegängniß auf den 26. Sept. nach Donzdorf ein. Es ist nicht glaublich, daß man seinen Leichnam 16 Tage zu Hohenrechberg liegen ließ, wenn er allda gestorben wäre. Es scheint also, daß ihn der Tod auswärts übereilt habe, und daß sein Leichnam erst bis den 26 Sept. konnte herbeigeführt werden, um ihn in dem Familien-Begräbniß zu Donzdorf zu beerdigen. Nach dem Nekrolog des Kl. Thierhaupten starb Ulrich bereits am 9. Sept.; aber wo? wird nicht gesagt.

Der Staufer Geist ist ein Licht, welches bei Sturm und Regen, oft in entgegengesetzter Richtung von Hohenstaufen bis nach Hohenrechberg wandelt. Nach geläuteter Betglocke Abends sieht man ihn am

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Alois Rink: Hohenrechberg. In: Schwäbisches Taschenbuch, 1820. S. 139–158. Sattler, Stuttgart 1819, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rink_Hohenrechberg.djvu/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)