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zehn Uhr kommen Ihre Frau und Ihre Tochter nicht wieder, da können wir ein tüchtig Stück vorwärts kommen.

Vater. Sieben Stunden? (Für sich) Das halte ich nicht aus. Eine Prise muß ich haben, in meine Stube kann ich nicht, die Magd ist nicht da, eine Prise muß ich haben.

Liebhaber. Nun, Herr Vormund?

Vater. Ich überlege eben.

Liebhaber. Was?

Vater (wehmüthig). Bester Baron, ist es Ihr Ernst, daß Sie mir nicht von der Seite gehen wollen?

Liebhaber. Nicht eher, bis ich Ihre Einwilligung habe, mein Wort darauf, so wahr –

Vater. Schwören Sie nicht – nun denn – in Betracht, daß meine Tochter Sie liebt –

Liebhaber. Und ich Ihre Tochter.

Vater. Und daß die Gräfin Reh –

Liebhaber. Einen Andern geheirathet hat.

Vater. Und in Betracht –

Liebhaber. Noch vieler anderen Gründe – schießen Sie los!

Vater. Gebe ich meine Einwilligung.

Liebhaber. Topp?

Vater. Hier meine Hand! Mein Wort steht immer unerschütterlich fest.

Liebhaber. Bester Schwiegervater – (umarmt ihn) ich danke!

Vater. Schön, schön – jetzt geben Sie mir meinen Stubenschlüssel wieder.

Liebhaber. Hier! Was ist das – ist das Ihre Dose?

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Roderich Benedix: Unerschütterlich. J. J. Weber, Leipzig 1848, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Unersch%C3%BCtterlich_(1848).pdf/21&oldid=- (Version vom 22.12.2023)